Tubacompacta Röhrentechnik und mehr
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P-Röhren

Die Anwendung von Fernsehröhren im Audiobereich

 

Nach dem Abklingen der Röhren- und dem Übergang zur Halbleiterzeit verschwanden aus den Fernsehgeräten die Elektronenröhren, von denen es weltweit noch ungezählte Exemplare gibt. Insbesondere die P-Röhren, die, im Gegensatz zu den E-Röhren mit ihrer parallel geschalteten 6,3-Volt-Heizung, als Kennzeichen mit einem 300-mA-Heizer ausgestattet sind, fristen nach wie vor ein Schattendasein.

 

Zaghafte Versuche mit den größeren Zeilenendröhren PL504 oder PL509 bzw. PL519 tauchten bereits auf. Aber auch Schaltungen mit der EL36 bzw. PL36 wurden bekannt. Trotz ihrer Robustheit gegenüber den etablierten, herkömmlichen NF-Röhren finden sie weniger Anklang, sicherlich auch wegen der erforderlichen Anodenkappen, die von Ästheten, aber auch von selbst ernannten "Highendern" zuweilen abgelehnt werden.

 

Noch weniger Chancen hatten bislang die in Fernsehern eingesetzten Novalröhren, wie z. B. die PCL86 als Tonendröhre oder andere Verbundröhren, wie z. B. die PCF82, weil sie angeblich nicht "highendig" klängen, was auch immer das heißen mag. Die in der Endzeit der Röhrenfernseher noch entwickelten Dekalröhren, wie z. B. die PCL200, fanden bislang überhaupt keine Beachtung, meistens mangels Unkenntnis der hochwertigen Verarbeitung, aber auch wegen fehlender Schaltvorschläge im großen weiten Internet. Was die Suchmaschinen im Internet nicht hergeben, ist auch nicht existent, so die landläufige Meinung.

 

Trotzdem soll hier nun der Versuch unternommen werden, leistungs- und konkurrenzfähige Schaltungen mit P-Röhren vorzustellen, die in der Praxis erprobt wurden und den Vergleich mit herkömmlichen Modellen nicht zu scheuen brauchen.

Tuba Compacta PP PCL86


Wie schon der lateinische Titel "Tuba Compacta" aussagt, handelt es sich um eine kleine, handliche Endstufe, für die folgende Voraussetzungen erfüllt werden müssen:

 

  1.  Leicht auf- und nachzubauende Schaltung, ohne Schaltfehler zu verursachen. Um jeglichen Drahtverhau und Fehlschaltungen von vornherein zu vermeiden, bietet sich die gedruckte Schaltung an, obwohl für die "Experten" die Printplatte ein Greul darstellt, fehlt ihr doch die dritte Dimension.
  2. Um auch Sägearbeiten an Printplatten aus dem Wege zu gehen, wurde das beliebte Einheitsformat, nämlich die Europa-Platine, gewählt, die mit ihren Abmessungen von 100x160 mm groß genug ist, um eine komplette Endstufe unterzubringen.
  3. Dabei bieten sich fotopositiv-beschichtete Epoxidplatten an, die leicht zu belichten, zu entwickeln und auch mit entsprechenden Hartmetallbohrern zu bearbeiten sind.
  4. Da es sich bei der PCL86 um eine Verbundröhre handelt, reichen ganze zwei Exemplare für dieses Vorhaben aus. Ein kompletter Monoblock ist also auf einer Printplatte untergebracht.
  5. Das Netzteil findet ebenfalls auf einer Euro-Platine Platz und wird über ein mehradriges Kabel mit der Verstärkerplatine verbunden. Der Vorteil bei dieser Modulbauweise ist ein Fernhalten des lästigen Netzbrumms von der Verstärkereinheit.
  6. Cinch-Eingangsbuchse (RCA) und "Lautstärkeregler" befinden sich auf der Platine.
  7. Nach Fertigstellung der Platine sind keine Abgleichmaßnahmen erforderlich.
  8. Alle verwendeten Bauteile sind gängig und preiswert, selbst die Röhren PCL86 werden (noch) zu annehmbaren Preisen angeboten.
  9. Masseleitungen werden in konsequenter Weise sternförmig zusammengeführt, um die von allen Bastlern gefürchteten Brummschleifen von vornherein auszuschließen.

Akualisiert am 6. Oktober 2009.

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